Endlich hat sich die Bundesregierung auf Eckpunkte für die lang angekündigte Kraftwerksstrategie geeinigt. Allerdings sollen jetzt deutlich weniger Gaskraftwerke, die später auf Wasserstoffbetrieb umgestellt werden sollen, ausgeschrieben werden, als dies ursprünglich diskutiert wurde. Das wird auf längere Sicht jedoch nicht reichen. Allerdings wurde in der Koalition auch geeint, dass das Strommarktdesign neu gefasst werden und dass ein Kapazitätsmechanismus entwickelt werden soll. Die Debatte um die Einführung von Kapazitätsmechanismen wird schon lange geführt, sie wurde schon einige Male ad acta gelegt und die Gegner dieser Idee haben sich schon längst wieder in Stellung gebracht.
Deswegen ist jetzt eine gute Zeit, darüber zu diskutieren, was nach den jetzt rasch auszuschreibenden 10 GW Kraftwerksleistung kommen soll, um die Versorgungssicherheit auch auf lange Sicht sicherzustellen und um dies mit möglichst geringen Kosten zu lösen.
In die Debatte wurde vor einigen Wochen der Begriff der „Versorungssicherheitszertifikate“ geworfen. In diesem Beitrag soll dieser Vorschlag aufgegriffen und diskutiert werden, was man damit erreichen kann und welche Fragestellungen gelöst werden müssen, damit Versorgungssicherheitszertifikate als Beschleuniger und Kostensenker der Energiewende wirken können.